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Los 318 | Jean-Pierre Cassigneul | Femme nue debout dans la chambre bleue
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CASSIGNEUL, JEAN-PIERRE
1935 Paris
Titel: Femme nue debout dans la chambre bleue.
Datierung: 1968.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 92 x 65cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: CASSIGNEUL.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Christie's, London, Auktion 30. Juni 1992, Los 210
- Privatsammlung Hessen
Der französische Maler Jean-Pierre Cassigneul lebt und arbeitet in Paris, wo er 1935 geboren wurde. Bereits früh widmete er sich der Kunst und veranstaltete als 17-jähriger Schüler seine erste Ausstellung in der Galerie von Lucy Krogh in Paris. Zwei Jahre später begann er seine künstlerische Ausbildung an der Academie Charpentier in Montparnasse. Er wechselte bald zu Jean Souverbie, einem angesehenen Mitglied und Lehrer am École des Beaux-Arts in Paris. In Souverbie fand Cassigneul einen Mentor, der ihn in seiner Individualität bestärkte und ihm die Kunst der Nabi-Künstler näherbrachte, deren Einfluss durch Ähnlichkeiten zu Édouard Vuillard (1868-1940) oder Pierre Bonnard (1867-1947) deutlich in seinem Werk anklingt. Ab 1955 studierte er schließlich bei Roger Chapelain-Midy am École des Beaux-Arts. Im Jahr 1958 veranstaltete er im Zuge dessen seine erste private Ausstellung in der Galerie des Beaux-Arts und wurde im Jahr darauf als Mitglied im Salon d'Automne aufgenommen. Neben Ausstellungen in Paris, stellte Cassigneul ab 1965 international in ganz Europa, Japan sowie den Vereinigten Staaten aus. So unter anderem in der Galerie Tivey Faucon in Paris, der Galerie Tamenaga in Japan und der Wally Findlay Gallery in New York.
Bekannt ist Cassigneul besonders für seine extravaganten Frauenbildnisse, die mit ihrer Mischung aus warmer, sommerlicher Heiterkeit und kontemplativer Melancholie und Sinnlichkeit begeistern.
Auch im Werk "Femme nue debout dans la chambre bleue" ist eine junge Frau abgebildet. Nackt blickt sie dem Betrachter unter schweren geschminkten Augenliedern direkt entgegen. Diese Unmittelbarkeit wird durch ihre Nähe zum Bildrand noch verstärkt. Es ist ein typischer Bildausschnitt in vielen Werken Cassigneuls, der seinen weiblichen Figuren auf diese Weise eine zentrale Rolle im Bildgeschehen einräumt und uns sogleich in den Bann zieht. Auch fesselt das Werk durch ein Spiel der Gegensätze. Die verschämte Errötung der Figur sowie die verlegen platzierte Hand vor ihrem Gesicht kontrastieren hier mit einer gewissen Laszivität der Körperhaltung, der wiederum das bürgerliche Interieur des Hintergrunds gegenübergestellt ist. Die kräftige Farbigkeit der Schminke steht der natürlichen, vulnerablen Nacktheit entgegen. Unterstrichen wird diese Ambiguität schließlich von den strahlenden Komplementärkontrasten des Bildes. Eine genaue Deutung der Szene ist nicht möglich und so zeigt sich in diesem Werk deutlich das Mysteriöse und Rätselhafte, das den weiblichen Figuren Cassigneuls innewohnt und die Faszination seiner Bilder ausmacht.
1935 Paris
Titel: Femme nue debout dans la chambre bleue.
Datierung: 1968.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 92 x 65cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: CASSIGNEUL.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Christie's, London, Auktion 30. Juni 1992, Los 210
- Privatsammlung Hessen
Der französische Maler Jean-Pierre Cassigneul lebt und arbeitet in Paris, wo er 1935 geboren wurde. Bereits früh widmete er sich der Kunst und veranstaltete als 17-jähriger Schüler seine erste Ausstellung in der Galerie von Lucy Krogh in Paris. Zwei Jahre später begann er seine künstlerische Ausbildung an der Academie Charpentier in Montparnasse. Er wechselte bald zu Jean Souverbie, einem angesehenen Mitglied und Lehrer am École des Beaux-Arts in Paris. In Souverbie fand Cassigneul einen Mentor, der ihn in seiner Individualität bestärkte und ihm die Kunst der Nabi-Künstler näherbrachte, deren Einfluss durch Ähnlichkeiten zu Édouard Vuillard (1868-1940) oder Pierre Bonnard (1867-1947) deutlich in seinem Werk anklingt. Ab 1955 studierte er schließlich bei Roger Chapelain-Midy am École des Beaux-Arts. Im Jahr 1958 veranstaltete er im Zuge dessen seine erste private Ausstellung in der Galerie des Beaux-Arts und wurde im Jahr darauf als Mitglied im Salon d'Automne aufgenommen. Neben Ausstellungen in Paris, stellte Cassigneul ab 1965 international in ganz Europa, Japan sowie den Vereinigten Staaten aus. So unter anderem in der Galerie Tivey Faucon in Paris, der Galerie Tamenaga in Japan und der Wally Findlay Gallery in New York.
Bekannt ist Cassigneul besonders für seine extravaganten Frauenbildnisse, die mit ihrer Mischung aus warmer, sommerlicher Heiterkeit und kontemplativer Melancholie und Sinnlichkeit begeistern.
Auch im Werk "Femme nue debout dans la chambre bleue" ist eine junge Frau abgebildet. Nackt blickt sie dem Betrachter unter schweren geschminkten Augenliedern direkt entgegen. Diese Unmittelbarkeit wird durch ihre Nähe zum Bildrand noch verstärkt. Es ist ein typischer Bildausschnitt in vielen Werken Cassigneuls, der seinen weiblichen Figuren auf diese Weise eine zentrale Rolle im Bildgeschehen einräumt und uns sogleich in den Bann zieht. Auch fesselt das Werk durch ein Spiel der Gegensätze. Die verschämte Errötung der Figur sowie die verlegen platzierte Hand vor ihrem Gesicht kontrastieren hier mit einer gewissen Laszivität der Körperhaltung, der wiederum das bürgerliche Interieur des Hintergrunds gegenübergestellt ist. Die kräftige Farbigkeit der Schminke steht der natürlichen, vulnerablen Nacktheit entgegen. Unterstrichen wird diese Ambiguität schließlich von den strahlenden Komplementärkontrasten des Bildes. Eine genaue Deutung der Szene ist nicht möglich und so zeigt sich in diesem Werk deutlich das Mysteriöse und Rätselhafte, das den weiblichen Figuren Cassigneuls innewohnt und die Faszination seiner Bilder ausmacht.
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Inventar Nummer: 69721-1