Los 53 | Louise Bourgeois | Ohne Titel
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BOURGEOIS, LOUISE
1911 Paris - 2010 New York
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2005 (Entwurf).
Technik: Bronze, Silbernitratpatina.
Maße: 42 x 10 x 10,5cm.
Bezeichnung: Monogrammiert, nummeriert und datiert unten hinten: L.B 2/6 06.
Gießerstempel: Gießerstempel unten rechts: MAF (ligiert).
Exemplar: 2/6 + AP.
Bei dieser Bronze handelt es sich um einen Guss von 2006, der in der Modern Art Foundry, New York, gefertigt wurde.
Provenienz:
- Galerie Karsten Greve, St. Moritz (direkt von der Künstlerin)
- Privatsammlung Deutschland
Literatur:
- Vgl. Bourgeois, Louise: "Obsession", In: A Juxtaposition: Gaston Lachaise - Louise Bourgeois, New York 2014, Abb.
- Louise Bourgeois zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwartskunst und war Identifikationsfigur für zahlreiche Künstler:innen
- Kraftvolles Werk aus dem vielfältigen Oeuvre, dass durchzogen ist von symbolischen Dualitäten wie dem Männlichen und Weiblichen, dem Nährenden und Zerstörenden
- Skulptur von enormer Sinnlichkeit, die mit ihrer kühlen, metallischen Patina die Zweideutigkeit in Bourgeois Werk betont
Die herausragende französisch-amerikanische Bildhauerin ist eine Pionierin der Installationskunst. Experimentierfreudig arbeitet sie mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken und schafft neben Skulpturen auch Gemälde und Grafiken. Geprägt von den Traumata ihrer Kindheit setzt sie sich in ihren emotionalen und symbolischen Werken mit Themen wie Sexualität, Schmerz, Angst, Geborgenheit, Abhängigkeit, Tod und dem Unbewussten auseinander. Dabei verwendet sie oftmals das Motiv des weiblichen Körpers, des Phallus, der Spinne und der Zelle. Vehement wehrt sie sich gegen die Etikettierung als "feministische Künstlerin". Von den Künstlerkollegen wird sie schon früh sehr geschätzt, den Durchbruch schafft sie jedoch erst im betagten Alter ab den 1980er Jahren. Heutzutage zählt sie zu den gefragtesten Künstlerinnen weltweit.
Aus der hier vorgestellten stelenartigen Bronze tut sich im mittleren Bereich ein Schlund auf, aus dem eine Vielzahl an brustähnlichen Gebilden fast schon bedrohlich herausbricht. Ein weiblicher Körper, die Geburt und Mutterschaft wird evoziert. Die amorphe Form des Gesamtobjekts gleicht einem abstrahierten Körper, könnte durch ihre aufragende Gestalt aber auch ein Phallus-Symbol sein, welches das betont Feminine spannungsvoll kontrastiert. Bourgeois liebt das Verwirrspiel mit den Geschlechtern und die Verknüpfung von Antipoden. Die kühle Oberfläche der Bronze steht so dem sinnlichen Organisch-Körperlichen entgegen. Der Schlund weist auf eine Wunde, auf Krankheit. Die Brüste wiederum nähren und wärmen die Kinder. Sie stehen für Mutterschaft und symbolisieren das Leben. Die Themen Mutterschaft und familiäre Beziehungen tauchen immer wieder im Werk der Künstlerin auf. Eine innige Beziehung verband Bourgeois zu ihrer kränklichen Mutter, die sie umsorgte und pflegte. Das Verhältnis zu ihrem Vater hingegen war geprägt vom Ringen um Anerkennung und von Ablehnung. Biografisches ist der Nährboden, aus dem sich das reizvolle existentielle Werk der Ausnahmekünstlerin speist.
1911 Paris - 2010 New York
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 2005 (Entwurf).
Technik: Bronze, Silbernitratpatina.
Maße: 42 x 10 x 10,5cm.
Bezeichnung: Monogrammiert, nummeriert und datiert unten hinten: L.B 2/6 06.
Gießerstempel: Gießerstempel unten rechts: MAF (ligiert).
Exemplar: 2/6 + AP.
Bei dieser Bronze handelt es sich um einen Guss von 2006, der in der Modern Art Foundry, New York, gefertigt wurde.
Provenienz:
- Galerie Karsten Greve, St. Moritz (direkt von der Künstlerin)
- Privatsammlung Deutschland
Literatur:
- Vgl. Bourgeois, Louise: "Obsession", In: A Juxtaposition: Gaston Lachaise - Louise Bourgeois, New York 2014, Abb.
- Louise Bourgeois zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der Gegenwartskunst und war Identifikationsfigur für zahlreiche Künstler:innen
- Kraftvolles Werk aus dem vielfältigen Oeuvre, dass durchzogen ist von symbolischen Dualitäten wie dem Männlichen und Weiblichen, dem Nährenden und Zerstörenden
- Skulptur von enormer Sinnlichkeit, die mit ihrer kühlen, metallischen Patina die Zweideutigkeit in Bourgeois Werk betont
Die herausragende französisch-amerikanische Bildhauerin ist eine Pionierin der Installationskunst. Experimentierfreudig arbeitet sie mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken und schafft neben Skulpturen auch Gemälde und Grafiken. Geprägt von den Traumata ihrer Kindheit setzt sie sich in ihren emotionalen und symbolischen Werken mit Themen wie Sexualität, Schmerz, Angst, Geborgenheit, Abhängigkeit, Tod und dem Unbewussten auseinander. Dabei verwendet sie oftmals das Motiv des weiblichen Körpers, des Phallus, der Spinne und der Zelle. Vehement wehrt sie sich gegen die Etikettierung als "feministische Künstlerin". Von den Künstlerkollegen wird sie schon früh sehr geschätzt, den Durchbruch schafft sie jedoch erst im betagten Alter ab den 1980er Jahren. Heutzutage zählt sie zu den gefragtesten Künstlerinnen weltweit.
Aus der hier vorgestellten stelenartigen Bronze tut sich im mittleren Bereich ein Schlund auf, aus dem eine Vielzahl an brustähnlichen Gebilden fast schon bedrohlich herausbricht. Ein weiblicher Körper, die Geburt und Mutterschaft wird evoziert. Die amorphe Form des Gesamtobjekts gleicht einem abstrahierten Körper, könnte durch ihre aufragende Gestalt aber auch ein Phallus-Symbol sein, welches das betont Feminine spannungsvoll kontrastiert. Bourgeois liebt das Verwirrspiel mit den Geschlechtern und die Verknüpfung von Antipoden. Die kühle Oberfläche der Bronze steht so dem sinnlichen Organisch-Körperlichen entgegen. Der Schlund weist auf eine Wunde, auf Krankheit. Die Brüste wiederum nähren und wärmen die Kinder. Sie stehen für Mutterschaft und symbolisieren das Leben. Die Themen Mutterschaft und familiäre Beziehungen tauchen immer wieder im Werk der Künstlerin auf. Eine innige Beziehung verband Bourgeois zu ihrer kränklichen Mutter, die sie umsorgte und pflegte. Das Verhältnis zu ihrem Vater hingegen war geprägt vom Ringen um Anerkennung und von Ablehnung. Biografisches ist der Nährboden, aus dem sich das reizvolle existentielle Werk der Ausnahmekünstlerin speist.
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