Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary | Auktion | 29.11.2023 | Vorbesichtigung: 24.11.2023 - 27.11.2023

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Los 130 | Paul Kleinschmidt | Frauenbad

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D
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Auktionsergebnisse zu: Paul Kleinschmidt
KLEINSCHMIDT, PAUL
1883 Bublitz - 1949 Bensheim

Titel: Frauenbad.
Datierung: 1926.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 150 x 120cm.
Bezeichnung: Monogrammiert und datiert unten rechts: P. Kl. 22. Januar 1926.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Dem Werk liegt ein Konvolut von 10 Grafiken des Künstlers bei.

Provenienz:
- Privatsammlung Schweden

Literatur:
- Lipps-Kant, Barbara: Paul Kleinschmidt 1883-1949, Bd. II, Tübingen 1977, WVZ.-Nr. 54

- Die typischen, in klaustrophobischer Enge dargestellten üppigen Frauen, gehören zu den gefragtesten Motiven Kleinschmidts auf dem Kunstmarkt
- Es handelt sich um das letzte Werk des Frauenbad-Zyklus aus den Berliner Jahren
- Paul Kleinschmidt hat einen ganz eigenen, unverkennbaren Malstil entwickelt, der sich zwischen Realismus, Expressionismus und neuer Sachlichkeit bewegt

Von Anbeginn seines Schaffens hat Paul Kleinschmidt eine Vorliebe für die üppige Darstellung von Frauen. Einzeln oder in dicht gedrängten Gruppen hält er sie bildfüllend in jeglicher Situation und von allen Seiten, häufig begleitet von erzählerischen Details, fest. Auf diese Weise gibt er seiner Vertrautheit und seinem Genuss am Sujet Ausdruck. Dicht und in verschachtelter Perspektive angeordnet, wirken seine Szenerien überladen und erinnern an die beengten Verhältnisse, in denen Kleinschmidt, selbst Sohn einer Schaustellerfamilie, aufwächst.

Zwischen 1919 und 1924 unternimmt die Familie Kleinschmidt mehrmalige Sommerreisen nach Wasserburg am Inn, wo es ein in den Fluss gebautes, hölzernes Badehaus für Frauen gibt. Sicher hatte Kleinschmidt keinen Zugang zu den Räumlichkeiten, wohl aber mag seine Frau ihm in ausschweifenden Details vom Interieur berichtet haben oder er konnte beim Öffnen und Schließen der Tür einen kurzen Blick ins Innere des Badehauses erhaschen. Die intensiven Menschendarstellungen, die die Frauen nie während des Badens, sondern davor oder danach zeigen, erschafft Kleinschmidt demnach ganz aus seiner Vorstellung heraus. Das hier angebotene "Frauenbad" aus dem Jahr 1926 ist das letzte Gemälde aus diesem Motivkreis. Im Vordergrund blicken wir auf den voluminösen Rückenakt einer gestikulierenden Sitzenden. Vor ihr stehen, noch oder schon wieder bekleidet, vier weitere Damen, die ihr aufmerksam zuhören. Dicht über den Köpfen der Dargestellten erkennen wir die grobe Holzbalkendecke des Badehauses. Einzig die unbekleidete Dame im Vordergrund lässt darauf deuten, dass das Zusammentreffen der Damen in einer Badeanstalt und nicht in einem anderen Interieur stattfindet. Kleinschmidt greift mit den Frauenbad-Szenen die Badestubendarstellungen des Mittelalters und der Renaissance wieder auf.

Neues Werkverzeichnis:

VAN HAM Art Publications hat begonnen, auf der Grundlage der Dissertation »Paul Kleinschmidt 1883-1949", 1977, von Dr. Barbara Lipps-Kant ein neues Werkverzeichnis der Gemälde und Arbeiten auf Papier zu erstellen. Dies geschieht unter der Leitung von Dr. Felix Billeter und in Zusammenarbeit mit den Nachfahren des Künstlers und der Paul Kleinschmidt Gesellschaft e.V.

Hierfür bitten wir Sie um Ihre Mithilfe: Bitte wenden Sie sich an publications@van-ham.com, wenn sich eine Originalarbeit von Paul Kleinschmidt in Ihrem Besitz befindet. Ihre Daten werden selbstverständlich diskret behandelt.

www.paul-kleinschmidt.info.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 77387-1

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