Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary
| Auktion | 29.11.2023
| Vorbesichtigung:
24.11.2023 -
27.11.2023
Los ist verkauft
Los 13 | Alighiero Boetti | Tavole pitagoriche (Albanese)
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100.000
- 150.000
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BOETTI, ALIGHIERO
1940 Turin - 1994 Rom
Titel: Tavole pitagoriche (Albanese).
Datierung: 1990.
Technik: Stickerei auf Leinen.
Montierung: Auf Hartfaserplatte montiert.
Maße: 44 x 44cm.
Bezeichnung: Signiert, bezeichnet und datiert verso auf umgeschlagenem Leinen unten mittig: alighiero e boetti PEShawar 1990. Hier zudem oben mittig bezeichnet: ALBANESE ORIZ.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Zu dem Werk liegt eine Fotobestätigung des Archivio Alighiero Boetti, Rom, vor. Das Werk ist dort unter der Nummer 1316 registriert.
Provenienz:
- Raffaelli Studio d'Arte, Trient
- Privatsammlung Süddeutschland (seit 1998)
- Alighiero Boetti gilt als einer der bedeutendsten italienischen Künstler des 20. Jahrhunderts und hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Arte Povera
- Die in Afghanistan und Pakistan entstandenen Stickbilder gehören zu den markantesten Arbeiten des Künstlers
- Das Werk befindet sich seit 25 Jahren in einer süddeutschen Privatsammlung
Alighiero Boetti, alias Alighiero e Boetti, schließt sich in den 1960er Jahren als Autodidakt der Arte Povera Bewegung an. Angetrieben von einem großen Interesse an der orientalischen Kultur, Alchemie und Philosophie unternimmt er im Jahr 1971 seine erste Reise nach Afghanistan, dessen reiche Kultur ihn stark beeindruckt. Bis 1979 kehrt er jedes Jahr für mehrere Monate dorthin zurück und arbeitet mit Stickerinnen und Weberinnen an seinen farbenfrohen und einzigartigen Stickbildern und gewebten Gobelins. Ihre Produktion hält bis zu Boettis frühem Tod 1994 an. Die afghanischen Stickerinnen verleihen den sogenannten "Arazzi" ihre einzigartige Note und persönliche Handschrift, indem sie beispielsweise die Farben für die gestickten Buchstaben eigenständig auswählen. Boetti betrachtete dies als einen Akt der Subversion, der dazu diente, die Kunstwelt zu untergraben. Die Wandteppiche mit handgestickten Buchstaben gehören heute wohl zu Boettis berühmtesten Werken, für die der Künstler eigens ein Alphabet aus quadratischen Buchstaben entwickelte. Sie vereinen gleich mehrere Sinneserfahrungen: Die Wahrnehmung jedes Buchstabens besteht darin, dass er sich als klare und leuchtende Form vor dem Hintergrund kontrastierender Farben abhebt. Gleichzeitig liegt es in unserer Natur, aus den einzelnen Buchstaben eine verschlüsselte Botschaft filtern und lesen zu wollen. In einigen Stickbildern gelingt uns dies. Manche jedoch, wie das hier angebotene, verschließen sich der üblichen Lesart und folgen offensichtlich anderen Ordnungen. Der Titel des Werkes "Tavole pitagoriche", auf Deutsch "Einmaleins", lässt vielmehr darauf schließen, dass es Boetti hier hauptsächlich um die Form selbst ging, denn wir finden hier genau 100 Quadrate vor, die ähnlich einer Einmalseins-Tabelle aus 10 horizontalen und 10 vertikalen Reihen bestehen. Die vorliegende Arbeit entstand 1990 außerhalb von Afghanistan, in einem afghanischen Flüchtlingslager in der Nähe der pakistanischen Stadt Peshawar. Die amerikanische Fotografin und Dokumentarfilmerin Randi Malkin Steinberger produzierte über diese Schaffensjahre gemeinsam mit Boetti einen eindrucksvollen Bildband mit dem Titel "Boetti by Afghan People": Peshawar, Pakistan, 1990, in dem sie die intensive Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und den ausführenden Stickerinnen dokumentiert.
1940 Turin - 1994 Rom
Titel: Tavole pitagoriche (Albanese).
Datierung: 1990.
Technik: Stickerei auf Leinen.
Montierung: Auf Hartfaserplatte montiert.
Maße: 44 x 44cm.
Bezeichnung: Signiert, bezeichnet und datiert verso auf umgeschlagenem Leinen unten mittig: alighiero e boetti PEShawar 1990. Hier zudem oben mittig bezeichnet: ALBANESE ORIZ.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Zu dem Werk liegt eine Fotobestätigung des Archivio Alighiero Boetti, Rom, vor. Das Werk ist dort unter der Nummer 1316 registriert.
Provenienz:
- Raffaelli Studio d'Arte, Trient
- Privatsammlung Süddeutschland (seit 1998)
- Alighiero Boetti gilt als einer der bedeutendsten italienischen Künstler des 20. Jahrhunderts und hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Arte Povera
- Die in Afghanistan und Pakistan entstandenen Stickbilder gehören zu den markantesten Arbeiten des Künstlers
- Das Werk befindet sich seit 25 Jahren in einer süddeutschen Privatsammlung
Alighiero Boetti, alias Alighiero e Boetti, schließt sich in den 1960er Jahren als Autodidakt der Arte Povera Bewegung an. Angetrieben von einem großen Interesse an der orientalischen Kultur, Alchemie und Philosophie unternimmt er im Jahr 1971 seine erste Reise nach Afghanistan, dessen reiche Kultur ihn stark beeindruckt. Bis 1979 kehrt er jedes Jahr für mehrere Monate dorthin zurück und arbeitet mit Stickerinnen und Weberinnen an seinen farbenfrohen und einzigartigen Stickbildern und gewebten Gobelins. Ihre Produktion hält bis zu Boettis frühem Tod 1994 an. Die afghanischen Stickerinnen verleihen den sogenannten "Arazzi" ihre einzigartige Note und persönliche Handschrift, indem sie beispielsweise die Farben für die gestickten Buchstaben eigenständig auswählen. Boetti betrachtete dies als einen Akt der Subversion, der dazu diente, die Kunstwelt zu untergraben. Die Wandteppiche mit handgestickten Buchstaben gehören heute wohl zu Boettis berühmtesten Werken, für die der Künstler eigens ein Alphabet aus quadratischen Buchstaben entwickelte. Sie vereinen gleich mehrere Sinneserfahrungen: Die Wahrnehmung jedes Buchstabens besteht darin, dass er sich als klare und leuchtende Form vor dem Hintergrund kontrastierender Farben abhebt. Gleichzeitig liegt es in unserer Natur, aus den einzelnen Buchstaben eine verschlüsselte Botschaft filtern und lesen zu wollen. In einigen Stickbildern gelingt uns dies. Manche jedoch, wie das hier angebotene, verschließen sich der üblichen Lesart und folgen offensichtlich anderen Ordnungen. Der Titel des Werkes "Tavole pitagoriche", auf Deutsch "Einmaleins", lässt vielmehr darauf schließen, dass es Boetti hier hauptsächlich um die Form selbst ging, denn wir finden hier genau 100 Quadrate vor, die ähnlich einer Einmalseins-Tabelle aus 10 horizontalen und 10 vertikalen Reihen bestehen. Die vorliegende Arbeit entstand 1990 außerhalb von Afghanistan, in einem afghanischen Flüchtlingslager in der Nähe der pakistanischen Stadt Peshawar. Die amerikanische Fotografin und Dokumentarfilmerin Randi Malkin Steinberger produzierte über diese Schaffensjahre gemeinsam mit Boetti einen eindrucksvollen Bildband mit dem Titel "Boetti by Afghan People": Peshawar, Pakistan, 1990, in dem sie die intensive Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und den ausführenden Stickerinnen dokumentiert.
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