Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary | Auktion | 29.11.2023 | Vorbesichtigung: 24.11.2023 - 27.11.2023

Los 40 | Andy Warhol | Beethoven

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Auktionsergebnisse zu: Andy Warhol
WARHOL, ANDY
1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York

Titel: Beethoven.
Datierung: 1987.
Technik: Farbserigrafie auf Lenox Museumskarton.
Darstellungsmaß: 101,5 x 101,5cm
Bezeichnung: Bezeichnet verso oben links: H2.
Herausgeber: Hermann Wünsche, Bonn (Hrsg.).
Rahmen: Rahmen.

Bei der Arbeit handelt es sich um einen Probedruck, der außerhalb der 4-teiligen Mappe erschien. Diese einzigartige Farbvariante war für den Herausgeber Hermann Wünsche bestimmt. Die rückseitige Bezeichnung "H 2" steht führt Hermann (Wünsche). Die Arbeit trägt nicht den Trockenstempel des Druckers Rupert Jasen Smith, New York.

Wir danken dem Nachlass Hermann Wünsche für die freundlichen Hinweise.

Provenienz:
- Nachlass Hermann Wünsche, Bonn
- Galerie Burkhard Eikelmann, Düsseldorf
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur:
- Feldman, Frayda/Schellmann, Jörg: Andy Warhol - Prints, A Catalogue Raisonné 1962-1987, Mailand 2003 (4. Aufl.), II.B.390-393

- Eines der herausragenden Porträts des Künstlers, das kurz vor seinem Tod entstand
- Das Porträt wurde anlässlich der 2000-Jahrfeier der damaligen Bundeshauptstadt Bonn von Hermann Wünsche in Auftrag gegeben
- Ausdrucksstarke Farbvariante mit Camouflage-Muster
- Unikat

Warhols Porträt Ludwig van Beethovens demonstriert die Fähigkeit des Künstlers, Bilder zu manipulieren und sich anzueignen, um visuelle Ikonen zu schaffen. Für diese Serie greift Warhol auf ein bereits berühmtes Porträt des Künstlers Joseph Karl Stieler (1781-1858) aus dem Jahr 1820 zurück, das die Persönlichkeit des Künstlers wie kein anderes einfängt. Der ungeduldige Gesichtsausdruck, die Löwenmähne und die Hände hebt Warhol in seiner Interpretation gekonnt durch die Verwendung von Farbe hervor. Der restliche Körper verschmilzt mehr oder weniger mit dem Hintergrund. Warhol treibt Stielers visuelle Identifizierung des Komponisten jedoch noch einen Schritt weiter, über die reine Gesichtserkennung hinaus. Warhol begnügt sich nicht damit, Beethovens Handwerkszeug, das Manuskript und die Feder, zu benutzen, um auf das Talent des Komponisten anzuspielen, sondern lässt die Musik direkt über das Porträt selbst laufen. In Stielers Gemälde hält Beethoven die Partitur seiner späten »Missa solemnis« in der Hand. Die Messe zählt zu einem seiner größten Werke. Warhol wählt jedoch die Partitur seiner Klaviersonate Nr. 14 in cis-Moll - besser bekannt als die Mondscheinsonate - für sein Porträt aus. Mit der Verwendung der populäreren Mondscheinsonate beweist Warhol einmal mehr, dass er nicht ein Abbild schaffen möchte, sondern ein Klischee der Wirklichkeit, das die Person zu Legenden werden lassen.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 77538-1

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