Evening Sale, Modern, Post War & Contemporary
| Auktion | 29.11.2023
| Vorbesichtigung:
24.11.2023 -
27.11.2023
Los ist verkauft
Los 30 | Jesús Rafael Soto | s/t
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SOTO, JESÚS RAFAEL
1923 Ciudad Bolivar/Venezuela - 2005 Paris
Titel: s/t.
Datierung: 1959.
Technik: Farbig gefasstes Drahtelement auf bemalter Hartfaserplatte.
Maße: 74 x 126cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben rechts: Soto 59.
Dem Werk liegt ein Zertifikat des Comité Soto Paris, vom 2. Oktober 2023 vor.
Provenienz:
- Privatsammlung Deutschland
- Herausragende, frühe Arbeit aus der Werkreihe "Vibraciones", die äußerst selten auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten wird
- Wundervolles Beispiel für Sotos künstlerische Suche nach Entmaterialisierung und visuelle Dynamik und seine frühe Hinwendung zur kinetischen Abstraktion
- Sotos Werke faszinieren durch ihren hypnotisierenden, flirrenden Eindruck, der sich erst durch die Interaktion mit dem Betrachter voll entfaltet
1959 beginnt der venezolanische Künstler Jesús Rafael Soto mit einer Serie von Werken, die er unter dem Titel 'Vibraciones' (Vibrationen) zusammenfasst und in denen er ausrangierte Materialien und bemalte Metalldrähte auf unregelmäßige, mit parallelen Linien durchzogene Bildflächen aufträgt. Er verwendet für diese Arbeiten unscheinbare, gefundene Gegenstände - vor allem Draht-, aber auch altes Holz, Nadeln, Maschendraht oder Rohre. "Ich hatte das Gefühl, mir selbst beweisen zu müssen, dass ich jedes Element in meiner Arbeit verwenden konnte" (Soto in: Ariel Jiménez, Conversations with Jesús Soto, Caracas, 2005, S. 169). Dabei ging es dem Künstler vor allem um die Ausdruckskraft der unterschiedlichen Materialien und deren optische Entmaterialisierung. Durch strukturelle Überlagerung von Linien, schwebende Elemente und geometrische Figuren gelingt es Soto Bewegung in die zweidimensionale Oberfläche zu integrieren, die bei der Bewegung des Betrachters optische Schwingungen erzeugen.
"Eine gerade Linie erzeugt eine Bewegung, keine Vibration. Ist die Linie unregelmäßig, wird die Wirkung der Vibration so weit wie möglich gebrochen. All diese krummen Linien, aber auch jede einzelne für sich, haben eine besondere Fähigkeit, die Vibration auszudrücken. Ich war fasziniert von der Idee all dieser Möglichkeiten. Indem ich sie durch sehr unregelmäßige Elemente übertrug, war das Ergebnis pluralistisch und wurde, anstatt sich zu wiederholen, zu einer fast unendlichen Quelle von Schwingungspartikeln." (Soto in: Ausst.-Kat. Éloge de la vibration. Interview de Jesús Rafael Soto par Daniel Abadie, Banque Bruxelles Lambert, Brüssel 1999, S. 13)
Das hier gezeigte Querformat aus dem Jahr 1959 besteht aus ebendiesen feinen horizontalen Linien, die aus weiter Entfernung einen flirrenden, hypnotisierenden Eindruck hinterlassen. In der Mitte ist ein Geflecht aus bemaltem Draht angebracht, welches sich nach rechts und links auszudünnen scheint. Vorder- und Hintergrund sind dadurch nur schwer voneinander zu trennen. Die Vibrationen verändern den Raum wie auch die Wahrnehmung des Betrachters. Das vorliegende Werk ist durch die Illusion der Entmaterialisierung ein herausragendes frühes Beispiel der berühmten 'Vibraciones' Serie.
Rückblickend hält Soto selbst fest, dass die Werkreihe 'Vibraciones' vor allem auch eine bewusste Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Tendenzen des Nouveau Réalisme und dem Informel ist. Der Austausch mit dem Schweizer Künstler Jean Tinguely ist dabei für Soto und seine Arbeit ganz entscheidend. Er ist es, der ihm wichtige Weggefährten des Nouveau Réalisme wie die Künstler Yves Klein und Daniel Spoerri vorstellt.
1923 Ciudad Bolivar/Venezuela - 2005 Paris
Titel: s/t.
Datierung: 1959.
Technik: Farbig gefasstes Drahtelement auf bemalter Hartfaserplatte.
Maße: 74 x 126cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben rechts: Soto 59.
Dem Werk liegt ein Zertifikat des Comité Soto Paris, vom 2. Oktober 2023 vor.
Provenienz:
- Privatsammlung Deutschland
- Herausragende, frühe Arbeit aus der Werkreihe "Vibraciones", die äußerst selten auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten wird
- Wundervolles Beispiel für Sotos künstlerische Suche nach Entmaterialisierung und visuelle Dynamik und seine frühe Hinwendung zur kinetischen Abstraktion
- Sotos Werke faszinieren durch ihren hypnotisierenden, flirrenden Eindruck, der sich erst durch die Interaktion mit dem Betrachter voll entfaltet
1959 beginnt der venezolanische Künstler Jesús Rafael Soto mit einer Serie von Werken, die er unter dem Titel 'Vibraciones' (Vibrationen) zusammenfasst und in denen er ausrangierte Materialien und bemalte Metalldrähte auf unregelmäßige, mit parallelen Linien durchzogene Bildflächen aufträgt. Er verwendet für diese Arbeiten unscheinbare, gefundene Gegenstände - vor allem Draht-, aber auch altes Holz, Nadeln, Maschendraht oder Rohre. "Ich hatte das Gefühl, mir selbst beweisen zu müssen, dass ich jedes Element in meiner Arbeit verwenden konnte" (Soto in: Ariel Jiménez, Conversations with Jesús Soto, Caracas, 2005, S. 169). Dabei ging es dem Künstler vor allem um die Ausdruckskraft der unterschiedlichen Materialien und deren optische Entmaterialisierung. Durch strukturelle Überlagerung von Linien, schwebende Elemente und geometrische Figuren gelingt es Soto Bewegung in die zweidimensionale Oberfläche zu integrieren, die bei der Bewegung des Betrachters optische Schwingungen erzeugen.
"Eine gerade Linie erzeugt eine Bewegung, keine Vibration. Ist die Linie unregelmäßig, wird die Wirkung der Vibration so weit wie möglich gebrochen. All diese krummen Linien, aber auch jede einzelne für sich, haben eine besondere Fähigkeit, die Vibration auszudrücken. Ich war fasziniert von der Idee all dieser Möglichkeiten. Indem ich sie durch sehr unregelmäßige Elemente übertrug, war das Ergebnis pluralistisch und wurde, anstatt sich zu wiederholen, zu einer fast unendlichen Quelle von Schwingungspartikeln." (Soto in: Ausst.-Kat. Éloge de la vibration. Interview de Jesús Rafael Soto par Daniel Abadie, Banque Bruxelles Lambert, Brüssel 1999, S. 13)
Das hier gezeigte Querformat aus dem Jahr 1959 besteht aus ebendiesen feinen horizontalen Linien, die aus weiter Entfernung einen flirrenden, hypnotisierenden Eindruck hinterlassen. In der Mitte ist ein Geflecht aus bemaltem Draht angebracht, welches sich nach rechts und links auszudünnen scheint. Vorder- und Hintergrund sind dadurch nur schwer voneinander zu trennen. Die Vibrationen verändern den Raum wie auch die Wahrnehmung des Betrachters. Das vorliegende Werk ist durch die Illusion der Entmaterialisierung ein herausragendes frühes Beispiel der berühmten 'Vibraciones' Serie.
Rückblickend hält Soto selbst fest, dass die Werkreihe 'Vibraciones' vor allem auch eine bewusste Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Tendenzen des Nouveau Réalisme und dem Informel ist. Der Austausch mit dem Schweizer Künstler Jean Tinguely ist dabei für Soto und seine Arbeit ganz entscheidend. Er ist es, der ihm wichtige Weggefährten des Nouveau Réalisme wie die Künstler Yves Klein und Daniel Spoerri vorstellt.
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Inventar Nummer: 76000-666