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Los 1203 | Ludovico Pozzoserrato | zugeschrieben | Vornehme Dame am Spinett
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POZZOSERRATO, LUDOVICO
('Lodewijk Toeput')
um 1550 Antwerpen - um 1605 Treviso
zugeschrieben
Titel: Vornehme Dame am Spinett.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 86 x 76cm.
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Privatbesitz, Indonesien (ursprünglich Deutschland).
Die Gesellschaft Venedigs war in der Renaissance sehr ambivalent.
Zum einen gab es die engen, von Gesellschaft und Kirche errichteten moralischen Schranken. Zum anderen bot die "Serenissima" den Menschenmassen, die sie als Reisende, Händler und Pilger besuchten ein legalisiertes System der freizügigen Unterhaltung. Die Kurtisanen - mehr als gewöhnliche Prostituierte - waren hierarchisch in in Klassen eingeteilt. An ihrer Spitze die "Cortigiane oneste", die ehrbaren Kurtisanen; in Musik, Poesie und Tanz gebildete Damen, die von einem oder mehreren Freiern großzügigst ausgehalten wurden. Sie inspirierten Maler und Dichter und waren - zumindest oberflächlich - in die Gesellschaft integriert.
Eine solche "Cortigiana onesta" wird als Halbfigur in diesem Gemälde präsentiert. Die reich geschmückte und herausgeputzte junge Frau musiziert auf einem Tasteninstrument. Den Kopf hat sie zur Seite gewendet und schaut mit träumerischem Blick schräg aus dem Bild. Hinter ihrem Stuhl steht ein bärtiger Mann, der in seiner Linken eine Münze, einen Gold-Ecu, zwischen den Fingern hält. Seine rechte Hand hält er mit der Handfläche zum Körper so vor den Hals, dass Zeige- und Mittelfinger unter seiner Kehle liegen. Über seiner dunklen Kleidung mit weißem Kragen trägt er eine braune, nicht recht definierte Kutte.
Der Hintergrund des Raumes ist mit einem grünen Vorhang verdeckt. Einzig am rechten Bildrand befindet sich eine sorgsam dekorierte Obst-Platte mit einer hochstieligen Tazza auf einem weißen Tisch.
Dieses Stillleben ist - neben stilistischen Merkmalen - ein Hinweis, der zu der möglichen Zuschreibung des Gemäldes an Lodovico Pozzoserrato führte. Dieser, als Lodewijk Toeput in den Niederlanden geborene Maler, reiste, nach einer Ausbildung bei Marten de Vos, wohl in den 1570er Jahren nach Italien. Er arbeitete im Atelier Tintorettos mit und ließ sich schließlich, nach Stationen in Florenz und Rom, zu Beginn der 1580er Jahre in Treviso, unweit Venedigs nieder. Galante Szenen, meist vor geräumigem Garten-, Terassen- oder Landschafts-Hintergrund waren seine Spezialität und er komponierte diese venezianischen Gesellschaftsszenen gerne mit Stillleben in niederländischer Manier.
Die vorgestellte Szene ist nicht ganz eindeutig zu interpretieren. Der Mann blickt gierig auf die Kurtisane. Die Geste mit der Hand unter der Kehle und der leicht geöffnete Mund scheinen seine steigende Lust, die Vorfreude auf den käuflichen Sex, zu illustrieren. Die süßen und saftigen Früchte des Stilllebens können ebenso als Symbole für die körperlichen Freuden der Liebe gelten. Wenn der Überwurf, den der Mann trägt, als Kutte eines Geistlichen gedeutet wird, erhält das Geschehen noch eine weitere moralische Konnotation.
('Lodewijk Toeput')
um 1550 Antwerpen - um 1605 Treviso
zugeschrieben
Titel: Vornehme Dame am Spinett.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 86 x 76cm.
Rahmen: Rahmen.
Provenienz:
Privatbesitz, Indonesien (ursprünglich Deutschland).
Die Gesellschaft Venedigs war in der Renaissance sehr ambivalent.
Zum einen gab es die engen, von Gesellschaft und Kirche errichteten moralischen Schranken. Zum anderen bot die "Serenissima" den Menschenmassen, die sie als Reisende, Händler und Pilger besuchten ein legalisiertes System der freizügigen Unterhaltung. Die Kurtisanen - mehr als gewöhnliche Prostituierte - waren hierarchisch in in Klassen eingeteilt. An ihrer Spitze die "Cortigiane oneste", die ehrbaren Kurtisanen; in Musik, Poesie und Tanz gebildete Damen, die von einem oder mehreren Freiern großzügigst ausgehalten wurden. Sie inspirierten Maler und Dichter und waren - zumindest oberflächlich - in die Gesellschaft integriert.
Eine solche "Cortigiana onesta" wird als Halbfigur in diesem Gemälde präsentiert. Die reich geschmückte und herausgeputzte junge Frau musiziert auf einem Tasteninstrument. Den Kopf hat sie zur Seite gewendet und schaut mit träumerischem Blick schräg aus dem Bild. Hinter ihrem Stuhl steht ein bärtiger Mann, der in seiner Linken eine Münze, einen Gold-Ecu, zwischen den Fingern hält. Seine rechte Hand hält er mit der Handfläche zum Körper so vor den Hals, dass Zeige- und Mittelfinger unter seiner Kehle liegen. Über seiner dunklen Kleidung mit weißem Kragen trägt er eine braune, nicht recht definierte Kutte.
Der Hintergrund des Raumes ist mit einem grünen Vorhang verdeckt. Einzig am rechten Bildrand befindet sich eine sorgsam dekorierte Obst-Platte mit einer hochstieligen Tazza auf einem weißen Tisch.
Dieses Stillleben ist - neben stilistischen Merkmalen - ein Hinweis, der zu der möglichen Zuschreibung des Gemäldes an Lodovico Pozzoserrato führte. Dieser, als Lodewijk Toeput in den Niederlanden geborene Maler, reiste, nach einer Ausbildung bei Marten de Vos, wohl in den 1570er Jahren nach Italien. Er arbeitete im Atelier Tintorettos mit und ließ sich schließlich, nach Stationen in Florenz und Rom, zu Beginn der 1580er Jahre in Treviso, unweit Venedigs nieder. Galante Szenen, meist vor geräumigem Garten-, Terassen- oder Landschafts-Hintergrund waren seine Spezialität und er komponierte diese venezianischen Gesellschaftsszenen gerne mit Stillleben in niederländischer Manier.
Die vorgestellte Szene ist nicht ganz eindeutig zu interpretieren. Der Mann blickt gierig auf die Kurtisane. Die Geste mit der Hand unter der Kehle und der leicht geöffnete Mund scheinen seine steigende Lust, die Vorfreude auf den käuflichen Sex, zu illustrieren. Die süßen und saftigen Früchte des Stilllebens können ebenso als Symbole für die körperlichen Freuden der Liebe gelten. Wenn der Überwurf, den der Mann trägt, als Kutte eines Geistlichen gedeutet wird, erhält das Geschehen noch eine weitere moralische Konnotation.
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Inventar Nummer: 76747-1