Los 11 | Paul Klee | Berg-Landschaft
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KLEE, PAUL
1879 Münchenbuchsee - 1940 Muralto/ Tessin
Titel: Berg-Landschaft.
Datierung: 1938.
Technik: Schwarze und rote Kreide auf Papier.
Montierung: Auf Karton montiert.
Maße: 37 x 50cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: Klee (verblasst). Bezeichnet am Kartonrand oben rechts: Berglandschaft. Nochmals bezeichnet am unteren rechten und linken Kartonrand: 1938 T 2 Berg-landschaft.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Lily Klee, Bern
- Klee-Gesellschaft, Bern
- Felix Klee, Bern
- Nachlass Felix Klee, Bern
- Privatsammlung Schweiz
- Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Berlin
- Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Kunstmuseum St. Gallen, 1955, Kat.-Nr. 354
- Stedelijk Museum, Amsterdam 1963, Kat.-Nr. 90
- Malmö Museum, Malmö/ Göteborgs Konstmuseum, Göteborg/ Konstsalongen Samlaren, Stockholm 1965, Kat.-Nr. 100
- Kunst- und Kunstgewerbeverein Reuchlinhaus, Pforzheim 1967, Kat.-Nr. 98
- Kunstmuseum Winterthur, 1971, Kat.-Nr. 152
- Museo Civico di Belle Arti, Lugano 1972, Kat.-Nr. 101
- Odakyu Kaufhaus, Tokio/ Gumma Museum, Takasaki/ The Museum of Modern Art, Kamakura u.a., 1976, Kat.-Nr. 97
- Kestner-Gesellschaft, Hannover 1980, Kat.-Nr. 105, Abb.
- Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 1981-1982, Kat.-Nr. 159, Abb.
- Jahrhunderthalle, Hoechst 1983, Kat.-Nr. 64
- Museum Villa Stuck, München 1983, Kat.-Nr. 64
- Musée d'Histoire et d'Art, Luxemburg 1984, Kat.-Nr. 72
- Fondation Pierre Gianadda, Martigny 1985, Kat.-Nr. 76
- Gallerihuset, Kopenhagen 1986, Abb.
- Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 1990/ Kunsthalle Emden, 1991, Kat.-Nr. 99
- Ishikawa Prefectural Museum of Art, Kanazawa/ Daimaru Museum, Tokio/ Museum of Art, Kochi u.a., 1995/96, Kat.-Nr. 82
- Kunstmuseum Bern, 1992-1999 (Dauerleihgabe)
- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1999-2006 (Dauerleihgabe)
Literatur:
- Paul-Klee-Stiftung (Hrsg.): Catalogue raisonné Paul Klee, Bd. 7, 1934-1938, Bern 2003, WVZ.-Nr. 7504, Abb.
- Beeindruckende Ausstellungshistorie mit namhaften Museen
- Reizvolle, reduzierte Landschaftsdarstellung mit kraftvollen, schwarzen Linien
- Entstanden in seinem Schweizer Exil, wo er seine produktivste Phase erfährt
Paul Klee führt uns durch eine ganz reduzierte, fast formelhafte Landschaft. Darin sind schwarze Linien gleichmäßig verteilt. Rote Schraffuren betonen eher ungeordnet einzelne Partien des Blattes.
Und trotz der Reduktion ist doch ganz klar, dass es sich um eine Landschaft handelt. Die spitzen Winkel der hintereinander gestaffelten Berge schaffen Raum, drei "Nadelbaumartige" und eine runde Laubbaum-Form stehen für Vegetation. Die Linie ist wichtiger als die Farbe. Sie bestimmt Inhalt, Rhythmus und Klang des Bildes.
Ist die Form, die parallel zum oberen Bildrand verläuft der höchste Berggrat? Am rechten oberen Bildrand weisen die Linien über die Begrenzung des Blattes hinaus. Es geht noch höher hinauf. Auch an den anderen Bildrändern treffen Linien im rechten Winkel auf den Blattrand. Diese Landschaft ist Realität und keine auf ein Rechteck hin komponierte künstlerische Anordnung. Wie in der Fotografie hat Paul Klee nur den Ausschnitt der unendlich großen Realität "eingefangen".
Es ist ein Spätwerk des reifen Künstlers, der um seine Bedeutung weiß, der Anerkennung zuhauf und Ablehnung seiner Kunst wie seiner Person erfahren hat. 1938, im Entstehungsjahr der "Berg-Landschaft" ist er 59 Jahre alt, seine Kunst und damit er selbst gelten als "entartet", seit einem Jahr ist er schwer an der Autoimmunkrankheit Sklerodermie erkrankt, die sein Äußeres erstarren lässt. Klee zieht sich zurück. In die Schweiz, in sein Atelier, in die Reduktion.
Besonders reizvoll erscheint in diesem Blatt, der sichtbare Entstehungsprozess, die erkennbare Handschrift in den kraftvollen schwarzen Linien, die überwiegend über den roten Schraffuren liegen. Das kontrastreiche Blatt legt seinen Erschaffungsprozess bloß. Der Künstler lässt sich über die Schulter schauen.
Paul Klee hat in der Kunst des 20. Jahrhunderts immense Spuren hinterlassen. Direkt durch seine Werke und auch indirekt als Lehrer am Bauhaus und an der Kunstakademie in Düsseldorf. Über seinen Tod hinaus hat er aber auch die internationale Kunst - ausgehend von den USA - maßgeblich beeinflusst. Schon in den 1920er Jahren war Klee in New York in Ausstellungen präsent und wurde vor allem von Künstlern rezipiert. Nach seinem Tod zeigte das MoMA eine umfangreiche Gedenkausstellung und 1949/50 gab es eine große Wanderausstellungs-Retrospektive, die in mehreren Städten der USA zu sehen war. Die "All-over-Struktur", die Paul Klee in seinen späten, abstrahiert linienbetonten Werken anwandte, wurde von den jungen informellen Amerikanern wie Kenneth Noland, Jackson Pollock oder Theodoros Stamos bewusst aufgegriffen. Die "Berg-Landschaft" ist ein überaus typisches Beispiel für diese spannende Rezeptions- und Kunst-Geschichte.
1879 Münchenbuchsee - 1940 Muralto/ Tessin
Titel: Berg-Landschaft.
Datierung: 1938.
Technik: Schwarze und rote Kreide auf Papier.
Montierung: Auf Karton montiert.
Maße: 37 x 50cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: Klee (verblasst). Bezeichnet am Kartonrand oben rechts: Berglandschaft. Nochmals bezeichnet am unteren rechten und linken Kartonrand: 1938 T 2 Berg-landschaft.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Lily Klee, Bern
- Klee-Gesellschaft, Bern
- Felix Klee, Bern
- Nachlass Felix Klee, Bern
- Privatsammlung Schweiz
- Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Berlin
- Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Kunstmuseum St. Gallen, 1955, Kat.-Nr. 354
- Stedelijk Museum, Amsterdam 1963, Kat.-Nr. 90
- Malmö Museum, Malmö/ Göteborgs Konstmuseum, Göteborg/ Konstsalongen Samlaren, Stockholm 1965, Kat.-Nr. 100
- Kunst- und Kunstgewerbeverein Reuchlinhaus, Pforzheim 1967, Kat.-Nr. 98
- Kunstmuseum Winterthur, 1971, Kat.-Nr. 152
- Museo Civico di Belle Arti, Lugano 1972, Kat.-Nr. 101
- Odakyu Kaufhaus, Tokio/ Gumma Museum, Takasaki/ The Museum of Modern Art, Kamakura u.a., 1976, Kat.-Nr. 97
- Kestner-Gesellschaft, Hannover 1980, Kat.-Nr. 105, Abb.
- Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen am Rhein 1981-1982, Kat.-Nr. 159, Abb.
- Jahrhunderthalle, Hoechst 1983, Kat.-Nr. 64
- Museum Villa Stuck, München 1983, Kat.-Nr. 64
- Musée d'Histoire et d'Art, Luxemburg 1984, Kat.-Nr. 72
- Fondation Pierre Gianadda, Martigny 1985, Kat.-Nr. 76
- Gallerihuset, Kopenhagen 1986, Abb.
- Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 1990/ Kunsthalle Emden, 1991, Kat.-Nr. 99
- Ishikawa Prefectural Museum of Art, Kanazawa/ Daimaru Museum, Tokio/ Museum of Art, Kochi u.a., 1995/96, Kat.-Nr. 82
- Kunstmuseum Bern, 1992-1999 (Dauerleihgabe)
- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1999-2006 (Dauerleihgabe)
Literatur:
- Paul-Klee-Stiftung (Hrsg.): Catalogue raisonné Paul Klee, Bd. 7, 1934-1938, Bern 2003, WVZ.-Nr. 7504, Abb.
- Beeindruckende Ausstellungshistorie mit namhaften Museen
- Reizvolle, reduzierte Landschaftsdarstellung mit kraftvollen, schwarzen Linien
- Entstanden in seinem Schweizer Exil, wo er seine produktivste Phase erfährt
Paul Klee führt uns durch eine ganz reduzierte, fast formelhafte Landschaft. Darin sind schwarze Linien gleichmäßig verteilt. Rote Schraffuren betonen eher ungeordnet einzelne Partien des Blattes.
Und trotz der Reduktion ist doch ganz klar, dass es sich um eine Landschaft handelt. Die spitzen Winkel der hintereinander gestaffelten Berge schaffen Raum, drei "Nadelbaumartige" und eine runde Laubbaum-Form stehen für Vegetation. Die Linie ist wichtiger als die Farbe. Sie bestimmt Inhalt, Rhythmus und Klang des Bildes.
Ist die Form, die parallel zum oberen Bildrand verläuft der höchste Berggrat? Am rechten oberen Bildrand weisen die Linien über die Begrenzung des Blattes hinaus. Es geht noch höher hinauf. Auch an den anderen Bildrändern treffen Linien im rechten Winkel auf den Blattrand. Diese Landschaft ist Realität und keine auf ein Rechteck hin komponierte künstlerische Anordnung. Wie in der Fotografie hat Paul Klee nur den Ausschnitt der unendlich großen Realität "eingefangen".
Es ist ein Spätwerk des reifen Künstlers, der um seine Bedeutung weiß, der Anerkennung zuhauf und Ablehnung seiner Kunst wie seiner Person erfahren hat. 1938, im Entstehungsjahr der "Berg-Landschaft" ist er 59 Jahre alt, seine Kunst und damit er selbst gelten als "entartet", seit einem Jahr ist er schwer an der Autoimmunkrankheit Sklerodermie erkrankt, die sein Äußeres erstarren lässt. Klee zieht sich zurück. In die Schweiz, in sein Atelier, in die Reduktion.
Besonders reizvoll erscheint in diesem Blatt, der sichtbare Entstehungsprozess, die erkennbare Handschrift in den kraftvollen schwarzen Linien, die überwiegend über den roten Schraffuren liegen. Das kontrastreiche Blatt legt seinen Erschaffungsprozess bloß. Der Künstler lässt sich über die Schulter schauen.
Paul Klee hat in der Kunst des 20. Jahrhunderts immense Spuren hinterlassen. Direkt durch seine Werke und auch indirekt als Lehrer am Bauhaus und an der Kunstakademie in Düsseldorf. Über seinen Tod hinaus hat er aber auch die internationale Kunst - ausgehend von den USA - maßgeblich beeinflusst. Schon in den 1920er Jahren war Klee in New York in Ausstellungen präsent und wurde vor allem von Künstlern rezipiert. Nach seinem Tod zeigte das MoMA eine umfangreiche Gedenkausstellung und 1949/50 gab es eine große Wanderausstellungs-Retrospektive, die in mehreren Städten der USA zu sehen war. Die "All-over-Struktur", die Paul Klee in seinen späten, abstrahiert linienbetonten Werken anwandte, wurde von den jungen informellen Amerikanern wie Kenneth Noland, Jackson Pollock oder Theodoros Stamos bewusst aufgegriffen. Die "Berg-Landschaft" ist ein überaus typisches Beispiel für diese spannende Rezeptions- und Kunst-Geschichte.
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