Los 163 | Paul Klee | "Formel eines Krieges"
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KLEE, PAUL
1879 Münchenbuchsee - 1940 Muralto/ Tessin
Titel: "Formel eines Krieges".
Datierung: 1936.
Technik: Öl und Aquarell auf MBM (FRANCE) INGRES D'ARCHES (Wasserzeichen).
Maße: 48 x 62,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten links (Verblasst): Klee. Betitelt und datiert verso unten mittig: Formel eines Krieges 1936-2.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Auf der Rückseite des Werkes befindet sich eine weitere Zeichnung mit Feder und Grafit.
Provenienz:
- Lily Klee, Bern
- Klee-Gesellschaft, Bern
- Curt Valentin (Buchholz Gallery, Valentin Gallery), Berlin/ New York
- Paul Rand, Weston
- Galerie Beyeler, Basel
- Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Düsseldorf
- Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Zürich 1940, Kat.-Nr. 10
- Kunsthalle Basel 1941, Kat.-Nr. 246
- Düsseldorf 1991
- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf/ Stuttgart 1995, Kat.-Nr. 203
- Nationalgalerie Berlin 2008-2009
Literatur:
- Paul Klee Stiftung (Hrsg.): Paul Klee - Catalogue Raisonné, 1934-1938, Bd. 7, Bern 2014, WVZ.-Nr. 6913, Abb.
- Grohmann, Will: Paul Klee, Genf/Stuttgart 1954, S. 310
- Kersten, Wolfgang: Paul Klee. Übermut. Allegorie der künstlerischen Existenz, Frankfurt am Main 1990, S. 60
- Ausst.-Kat. Paul Klee - Das Schaffen im Todesjahr, Kunstmuseum Bern, Stuttgart 1990, S. 216, Abb.
- Typisches Spätwerk Klees aus der zweiten Hälfte der 1930er Jahre
- Ausgearbeitete und klare, reduzierte Formensprache eines gereiften Künstlers
Die vorliegende Arbeit darf wohl als eine typische Arbeit von Paul Klee bezeichnet werden. Nur wenige Jahre vor seinem Tod gefertigt, wird schon durch die Ausführung deutlich, dass Klee durch Krankheit zunehmend eingeschränkt war. Klee, der mutmaßlich an Sklerodermie - einer Krankheit die erst 14 Jahre nach seinem Tod in der Fachliteratur erstmals Erwähnung fand - litt, befasste sich in dieser Phase seines Lebens auch im künstlerischen Schaffen immer stärker mit Leidensthemen. Seine Figuren wirken oft gequält und auch der Titel der vorliegenden Arbeit "Formel eines Krieges" wirkt wie ein Beleg für eine Zuwendung zu den eher negativen Bildthemen Klees in dieser letzten Werkphase.
Die auf das Wesentliche reduzierte Formensprache ist charakteristisch für das Spätwerk von Paul Klee. Er beginnt zunehmend mit hieroglyphenhaften Elementen zu arbeiten und konzentriert sich auf eine immer stärkere Reduktion seiner Bildsprache. In der vorliegenden Arbeit wird besonders deutlich wie Klee alle für ihn überflüssigen Bildelemente eliminiert und sich so dem wahren Wesenskern der Sache annähert. Dabei wird auch evident, dass Klee in seinem Werk die Farbe der Linie unterordnet. Nur noch andeutungsweise spielt die Farbe im Motiv eine Rolle, der Fokus liegt klar auf der Linie. Durch Linien bildet Klee die Essenz des Krieges ab. Unversehrte Figuren finden sich in der Darstellung keine, die dargestellten Strichmännchen sind von Linien durchbohrt, verwaschen und teilweise aufgelöst. Räder, Fahnen und Zelte - gegeneinander gerichtet und verschränkt - verdeutlichen eine besonders von den Materialschlachten des ersten Weltkrieges geprägte Sichtweise auf den Krieg.
Die Arbeit bietet zweifelsohne einen seltenen Einblick in die Seele eines der wohl relevantesten Künstler des 20. Jahrhunderts, der kurz nach der Entstehung des Werkes als entarteter Künstler verfemt wurde. Es scheint wie der letzte Versuch eines Künstlers das Offensichtliche sichtbar zu machen. In möglichst einfacher Bildsprache gehalten wirkt die Arbeit fast wie ein letztes Aufbäumen, eine letzte Warnung vor dem drohenden zweiten Weltkrieg.
1879 Münchenbuchsee - 1940 Muralto/ Tessin
Titel: "Formel eines Krieges".
Datierung: 1936.
Technik: Öl und Aquarell auf MBM (FRANCE) INGRES D'ARCHES (Wasserzeichen).
Maße: 48 x 62,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten links (Verblasst): Klee. Betitelt und datiert verso unten mittig: Formel eines Krieges 1936-2.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Auf der Rückseite des Werkes befindet sich eine weitere Zeichnung mit Feder und Grafit.
Provenienz:
- Lily Klee, Bern
- Klee-Gesellschaft, Bern
- Curt Valentin (Buchholz Gallery, Valentin Gallery), Berlin/ New York
- Paul Rand, Weston
- Galerie Beyeler, Basel
- Wolfgang Wittrock Kunsthandel, Düsseldorf
- Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Zürich 1940, Kat.-Nr. 10
- Kunsthalle Basel 1941, Kat.-Nr. 246
- Düsseldorf 1991
- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf/ Stuttgart 1995, Kat.-Nr. 203
- Nationalgalerie Berlin 2008-2009
Literatur:
- Paul Klee Stiftung (Hrsg.): Paul Klee - Catalogue Raisonné, 1934-1938, Bd. 7, Bern 2014, WVZ.-Nr. 6913, Abb.
- Grohmann, Will: Paul Klee, Genf/Stuttgart 1954, S. 310
- Kersten, Wolfgang: Paul Klee. Übermut. Allegorie der künstlerischen Existenz, Frankfurt am Main 1990, S. 60
- Ausst.-Kat. Paul Klee - Das Schaffen im Todesjahr, Kunstmuseum Bern, Stuttgart 1990, S. 216, Abb.
- Typisches Spätwerk Klees aus der zweiten Hälfte der 1930er Jahre
- Ausgearbeitete und klare, reduzierte Formensprache eines gereiften Künstlers
Die vorliegende Arbeit darf wohl als eine typische Arbeit von Paul Klee bezeichnet werden. Nur wenige Jahre vor seinem Tod gefertigt, wird schon durch die Ausführung deutlich, dass Klee durch Krankheit zunehmend eingeschränkt war. Klee, der mutmaßlich an Sklerodermie - einer Krankheit die erst 14 Jahre nach seinem Tod in der Fachliteratur erstmals Erwähnung fand - litt, befasste sich in dieser Phase seines Lebens auch im künstlerischen Schaffen immer stärker mit Leidensthemen. Seine Figuren wirken oft gequält und auch der Titel der vorliegenden Arbeit "Formel eines Krieges" wirkt wie ein Beleg für eine Zuwendung zu den eher negativen Bildthemen Klees in dieser letzten Werkphase.
Die auf das Wesentliche reduzierte Formensprache ist charakteristisch für das Spätwerk von Paul Klee. Er beginnt zunehmend mit hieroglyphenhaften Elementen zu arbeiten und konzentriert sich auf eine immer stärkere Reduktion seiner Bildsprache. In der vorliegenden Arbeit wird besonders deutlich wie Klee alle für ihn überflüssigen Bildelemente eliminiert und sich so dem wahren Wesenskern der Sache annähert. Dabei wird auch evident, dass Klee in seinem Werk die Farbe der Linie unterordnet. Nur noch andeutungsweise spielt die Farbe im Motiv eine Rolle, der Fokus liegt klar auf der Linie. Durch Linien bildet Klee die Essenz des Krieges ab. Unversehrte Figuren finden sich in der Darstellung keine, die dargestellten Strichmännchen sind von Linien durchbohrt, verwaschen und teilweise aufgelöst. Räder, Fahnen und Zelte - gegeneinander gerichtet und verschränkt - verdeutlichen eine besonders von den Materialschlachten des ersten Weltkrieges geprägte Sichtweise auf den Krieg.
Die Arbeit bietet zweifelsohne einen seltenen Einblick in die Seele eines der wohl relevantesten Künstler des 20. Jahrhunderts, der kurz nach der Entstehung des Werkes als entarteter Künstler verfemt wurde. Es scheint wie der letzte Versuch eines Künstlers das Offensichtliche sichtbar zu machen. In möglichst einfacher Bildsprache gehalten wirkt die Arbeit fast wie ein letztes Aufbäumen, eine letzte Warnung vor dem drohenden zweiten Weltkrieg.
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