Modern, Post War & Contemporary | Auktion | 16.06.2021 | Vorbesichtigung: 11.06.2021 - 14.06.2021

Los ist verkauft

Los 535 | Tony Cragg | Ivy

Taxe
250.000 - 350.000 €
D F
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
335.400 €

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Auktionsergebnisse zu: Tony Cragg
CRAGG, TONY
1949 Liverpool

Titel: Ivy.
Datierung: 2007.
Technik: Bronze, schwarz patiniert.
Maße: Ca. 335 x 130 x 110cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso am unteren Rand: Cragg 2008.
Gießerstempel: Daneben Gießerstempel: KAYSER DÜSSELDORF.
Sockel/Rahmen: Auf Stahlplinthe.

Provenienz:
- Galerie Heinz Holtmann, Köln

"Alles, was wir im Kopf haben, alle Gedanken, Wissenschaft, unsere Emotionen, sind alle gesteuert durch unsere Erlebnisse mit Materialien. Von Anfang an kriegen wir die Wärme und die Farben und den Geschmack der Welt mit. Die speichern wir, und irgendwann haben wir das schön im Gehirn geordnet, und wir können dann mit dem, was wir gelernt haben, wirklich denken. Und so funktioniert unser Leben. Und Bildhauerei ist nur ein bisschen mehr, ein bisschen weitergedacht." (Cragg in einem Interview, in: Mein Vater war bitter enttäuscht, Beitrag im Deutschlandfunk Kultur, 21.10.2020)

Dieser Gedankengang inspiriert Tony Cragg, die Grenzen des plastischen Arbeitens zu erweitern. Aus seinem wissenschaftlichen Interesse und seiner besonderen Naturverbundenheit heraus schafft er eine Vielzahl von neuen Formen und bleibt dabei stets ein Bildhauer im traditionellen Sinn. Denn er gestaltet Material und verleiht ihm dadurch Aussagekraft und Bedeutung. Dazu verwendet er seit etwa Ende der 1980er Jahre auch klassische Materialien wie Holz, Stein, Bronze und Edelstahl. Wie kaum ein anderer Künstler hat Cragg diesen schwer und aufwendig zu bearbeitenden Materialien eine solche Leichtigkeit und Anmut der Erscheinung abgewonnen. Zudem verleiht er seinen Skulpturen durch die Zentrifugalkraft ihrer plastischen Silhouette, der scheinbar flüssigen Entstofflichung ihrer Oberfläche und ihrer sinnlichen Gestalt eine enorme Lebendigkeit.

In den späten Skulpturen - zu denen unsere Bronze-Säulen zählen - findet Cragg zu geschichteten, sich ungleichmäßig verdrehten oder zerfließenden Formen. In ihrer Gestaltung bezieht er sich auch auf den Menschen, der einerseits als Naturwesen organisch definiert ist und dessen Skelett, Muskeln, Zellen und Moleküle andererseits auf einer geometrischen Voraussetzung basieren. In diesem Sinne nutzt er die voneinander unabhängigen organischen und geometrischen Formen und stellt sie ineinander, wodurch sie miteinander "wetteifern" und sich manchmal "verwerfen". Dabei untersucht er die Beziehungen zwischen natürlicher und künstlicher Form, zwischen äußerem Erscheinen und inneren Strukturen wie auch zwischen sichtbarer und nicht mehr wahrnehmbarer Materialrealität. In den so gestalteten amorphen Skulpturen greift Cragg auch mit den teilweise zu findenden Gesichtern die menschliche Gestalt auf. Doch liegt es ihm hierbei fern, Porträts zu schaffen. Vielmehr geht es ihm darum, axiale Blicke mit erkennbaren Silhouetten zu markieren. Sobald wir jedoch aus dieser Sichtachse treten, erscheinen uns die Gesichter wie Grimassen. Und wenn wir uns noch weiter aus der Achse entfernen, "zerschmilzt" vor uns die Säule unerwartet zu einem skulpturalen Volumen. So entdecken wir beim Umrunden der Skulpturen immer wieder Überraschendes und Neues. Auf diese Weise macht uns Cragg ein wichtiges Moment seiner Kunst eindrucksvoll erfahrbar: die stetige Veränderung und Bewegung, die schon in seinen Werken impliziert ist.
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Inventar Nummer: 69500-31

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